Der am heutigen Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedete Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) ist aus Sicht der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) ein wichtiger Schritt für mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich. "Mit der Verabschiedung des NAPE räumt die Bundesregierung dem Thema Energieeffizienz in Gebäuden endlich einen zentralen Stellenwert ein. Die angekündigten Maßnahmen müssen nun zügig in die Praxis umgesetzt werden", betont Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena) und Sprecher der geea.
Der NAPE beschreibt die Energieeffizienzstrategie der Bundesregierung für die laufende Legislaturperiode und nennt hierfür eine Reihe von Maßnahmen. Dabei werden zahlreiche Ansätze und Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden aufgegriffen, die auch von der geea seit langem gefordert werden.
„Insbesondere die angekündigte Steuerförderung für energetische Modernisierungsmaßnahmen ist ein starker Anreiz für Hausbesitzer, aktiv zu werden und in mehr Energieeffizienz zu investieren“, sagt Kohler. Dieser Impuls sei dringend erforderlich, um die Sanierungsquote zu erhöhen und damit die Energiewende-Ziele der Bundesregierung zu erreichen. So soll der Gebäudebestand in Deutschland bis 2050 „nahezu klimaneutral“ sein. Die Sanierungsrate stagnierte jedoch in den vergangenen Jahren bei rund einem Prozent - deutlich zu wenig, um die energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen. Die Mehrheit der Gebäude in Deutschland ist über 35 Jahre alt und verfügt weder über eine ausreichende Dämmung noch über effiziente Heiztechnik.
Die geea begrüßt zudem die geplante Aufstockung der Förderung im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms der Bundesregierung, die Vereinfachung des Ordnungsrechts durch einen Abgleich der Bestimmungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) mit jenen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG), die Weiterentwicklung der Energieberatung sowie die Stärkung des Marktes für Energiedienstleistungen, zum Beispiel im Bereich Contracting. „Die weitere Entwicklung des Marktes für Gebäude-Energieeffizienz benötigt klare Rahmenbedingungen und langfristige Investitionssicherheit. Der NAPE schafft hierfür eine stabile Grundlage“, sagt Kohler.