Zur Diskussion über eine mögliche Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen erklärt Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena):
„Die Diskussion ist kontraproduktiv. Das Handwerk spielt eine zentrale Rolle bei der Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden. Wir sind noch lange nicht da, wo wir mit der Energieeffizienz hin müssen. Wir brauchen mehr Energieeffizienz und deshalb auch mehr Finanzierungsanreize, nicht weniger. Deshalb muss die steuerliche Absetzbarkeit für Handwerkerleistungen nicht nur erhalten bleiben. Der Steuerbonus sollte zugunsten der Energieeffizienz gezielt ausgebaut werden.
Das umso mehr, als die Initiative zur steuerlichen Förderung für energetische Modernisierungen nach jahrelangem Ringen gescheitert ist. Um die Energieeffizienzziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen wir dringend die Sanierungsquote von ein auf zwei Prozent verdoppeln. Dafür sind mehr Anreize nötig als die derzeit verfügbaren zinsverbilligten KfW-Kredite und Zuschüsse.
Die Sanierungsquote zu steigern, ist schließlich nicht nur sinnvoll für den Klimaschutz und als Mittel gegen steigende Energiekosten. Deutschland nutzt einen großen Teil seines importierten Erdöls und Erdgases für Wärme und Warmwasser. Wenn Deutschland seine Importabhängigkeit verringern möchte, braucht es also vor allem eines: energieeffiziente Gebäude.“
Mit Verweis auf eine von der Bundesregierung beauftragte Studie hatten Politiker den Steuerbonus für Handwerkerleistungen infrage gestellt. Nach Medienberichten haben sich mittlerweile aber Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Baden-Württembergs SPD-Landesvorsitzender Nils Schmid für die Beibehaltung der Regelung ausgesprochen.