Nach den vorerst gescheiterten Verhandlungen über die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung sieht die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Bund und Länder in der Pflicht, die festgefahrenen Positionen möglichst schnell zu bereinigen, um den Effizienzmarkt zu beschleunigen.
„Hier geht es um ein Kernelement der Energiewende“, betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, der als Sprecher der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) auch die wichtigste Wirtschaftsinitiative der Bau- und Energiebranche vertritt. „Die Hängepartie verunsichert den Markt und muss ein Ende haben. Deutschland braucht eine dynamische Entwicklung bei der energetischen Gebäudesanierung. Damit der Markt dafür in Schwung kommt, sind die steuerliche Förderung und die gute finanzielle Ausgestaltung der Förderprogramme unerlässlich.“
Rund 30 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf das Heizen von Gebäuden und die Bereitung von Warmwasser, drei Viertel davon in unsanierten Altbauten. Rund 70 Prozent der Gebäude, die vor 1979 gebaut wurden, haben keinerlei Dämmung, bei 20 Prozent ist sie unzureichend. Ein ähnlich schlechtes Bild ergibt sich bei den rund 18 Millionen Heizungsanlagen in deutschen Kellern: 70 Prozent entsprechen nicht dem Stand der Technik. Durch eine umfassende energetische Sanierung kann der Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent gesenkt werden.
„Das Umstellen auf eine nachhaltige Energieversorgung gelingt nur, wenn auch der Energieverbrauch reduziert wird; und das effektivste Mittel, um den Energieverbrauch zu reduzieren, ist die Gebäudesanierung“, sagte Kohler. „Staatliche Förderung zahlt sich hier mehrfach für die regionale Wirtschaft, die Länder und die Kommunen aus. Das ist allen Beteiligten bekannt. Deshalb ist es umso unverständlicher, dass sich die Politik seit Monaten in diesem Punkt nicht einigen kann.“