Parlamentarischer Abend der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea)
„Die Energiewende ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“
Im Bereich energetische Gebäudesanierung ist eine Politik der Anreize nötig und nicht eine Politik der Zwänge. Beim Parlamentarischer Abend der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) am 06.11.2012 bestand bei allen Referent Konsens, dass die Sanierungsquote gerade im Ein- und Zweifamilienhaus gesteigert werden muss. Den Abend eröffnete Stephan Kohler, Sprecher der geea. Er betonte, dass sich die Kompetenz der geea über den gesamte Prozess der Gebäude-Energieeffizienz bündelt: von der Wissenschaft und den Finanzierern, über die Hersteller bis zum umsetzenden Handwerker vor Ort. Als branchenübergreifende Plattform will die geea helfen, die Rahmenbedingungen für eine deutliche Intensivierung der energetischen Gebäudesanierung zu verbessern. Dazu führt die geea politische und fachliche Dialoge, erstellt Informationsmaterialien und platziert das Thema in Politik und Öffentlichkeit auf Bundes- und Landesebene.
Thomas Bareiß (CDU) begrüßte in seinem anschließenden Impulsvortrag den gemeinsamen Dialog zwischen Wirtschaft und Politik, denn eine Organisation wie die geea bündelt Zielkonflikte und erarbeitet so das beste Ergebnis für die Gesellschaft. Energieeffizienz im Eigentum ist mit dem Blick auf die steigenden Heizkosten aus reiner wirtschaftlicher Vernunft von großer Bedeutung. Mit einem energieeffizienten Haus übernimmt der Eigentümer Verantwortung für die Gesellschaft und schafft sich eine gute Altersvorsorge.
Florian Pronold (SPD) betonte, dass die Zielsetzung des effizienten Ressourceneinsatzes und möglichst hoher CO2-Einsparung, um die Umwelt zu schützen und Energie für die Verbraucher und Verbraucherinnen bezahlbar zu gestalten, eine ambitionierte Sanierungsquote im Gebäudebestand erforderlich macht. Diese kann nur durch eine große Breitenwirkung erreicht werden und durch die sinnvolle und geschickte Kombination geeigneter Maßnahmen. Es gilt die Gebäude energieeffizient zu gestalten und die Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umzustellen.
Als Mitglied der geea hob Holger Schwannecke vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hervor, dass das Handwerk gut gerüstet ist, um die Gebäude, als wichtigste Säule der Energiewende, energieeffizient zu sanieren. Die Energiewende muss als Chance für die Gesellschaft und das Handwerk verstanden werden. Dafür bedarf es Sanierungsanreize, wie beispielsweise die steuerliche Förderung energetischer Sanierungen. Um langfristige Perspektiven zu schaffen, sollte bereits jetzt Klarheit geschaffen werden, wie es nach 2015 mit der Förderung weitergeht.
Für das geea Mitglied Klaus Franz (Gesamtverband Dämmstoffindustrie, Rockwool) ist das mögliche Scheitern der steuerlichen Absetzbarkeit im Vermittlungsausschuss das Desaster des Abends. Zentrale Botschaft seines Kurzvortrags ist, dass Eigentümer mehr Transparenz bei Energieausweisen und Immobilienanzeigen brauchen. Dazu ist der Energieverbrauchsausweis das falsche Mittel. Die Forderung an die Politik ist die Stärkung des Energiebedarfsausweis.
Andreas Lücke vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) erläuterte, dass das Ordnungsrecht nicht die Lösung für den Bestand ist und auf gar keinen Fall Eigentümer zu Maßnahmen gezwungen werden dürfen. Der Markt braucht eine Politik der Anreize bei denen dem Eigentümer Entscheidungsfreiheiten gegeben werden,, wie er die ordnungsrechtlichen Zielvorgaben erreichen möchte.
Abschließend wurde gemeinsam betont, dass die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) einen großen Mehrwert für die Politik bietet, da sie die Kompetenz über den gesamten Prozess der Gebäude-Energieeffizienz bündelt.