Schwung für die Energiewende in Gebäuden: Den Menschen mehr in den Mittelpunkt stellen
Nur noch 115 Tage bis zur Bundestagswahl 2017, die Wahlprogramme liegen größtenteils im Entwurf vor und die politischen Debatten laufen auf Hochtouren. Das Parlamentarische Frühstück der geea vom 31. Mai 2017 „Wahljahr 2017: Politische Perspektiven für Gebäude im integrierten Energiesystem“ richtete sich an die energiepolitischen Sprecher und Energiefachpolitiker der Bundestagsfraktionen mit den Fragen: Was sollte getan werden, damit der Gebäudebestand in Deutschland effizienter gestaltet wird? Wie kann die Politik der weiterentwickelten Rolle der Gebäude im integrierten Energiesystem gerecht werden? Welche Ansätze verfolgen die Parteien?
Einig waren sich Dr. Herlind Gundelach (CDU/CSU-Fraktion), Bernd Westphal (SPD-Fraktion), Dr. Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen) und Eva Bulling-Schröter (Die Linke) darin, dass die Bürger bei geplanten Aktivitäten stärker in den Mittelpunkt gestellt werden sollten. Alle Parteien setzen auf eine attraktive, einfache Förderung für Maßnahmen am Gebäude sowie auf eine Förderung und Verbesserung der Energieberatung. Bei Optionen wie einer möglichen Verschärfung des Ordnungsrechts im Gebäudebestand oder der Einführung einer CO2-Abgabe auf fossile Energieträger gehen die Meinungen jedoch deutlich auseinander. Für Andreas Kuhlmann, dena-Chef und Sprecher der geea, ist klar: „Der Gebäudesektor benötigt in der nächsten Legislaturperiode einen deutlichen politischen Impuls, um die energetische Sanierung voran zu bringen und die Klimaziele zu erreichen. Hier wird die nächste Regierung in der Pflicht sein.“
Mit Blick auf das Energiesystem der Zukunft und die Rolle des Gebäudesektors fehle es zudem an Leitszenarien, die eine realistische politische Strategie und eine zielführende Ausgestaltung der Instrumente ermöglichen. „Mit der dena-Leitstudie und der damit verbundenen geea-Gebäudestudie“, erläuterte Christian Stolte, Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude bei der dena, „wollen wir daher Licht ins Dunkel bringen und einen technologieoffenen, marktrealistischen und volkswirtschaftlich sinnvollen Pfad zur Erreichung der Energiewendeziele im Gebäudebereich ermitteln.“