geea Bund-Länder-Dialog 2013
Für das Gelingen der Energiewende muss die Zahl energetischer Gebäudesanierungen steigen. Strategien und Herangehensweisen, um dieses Ziel zu erreichen, unterscheiden sich in den Bundesländern zum Teil deutlich. Das zeigte sich auf dem Bund-Länder-Dialog der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) unter dem Titel „Ein Ziel, verschiedene Wege: mehr energetische Sanierungen im Gebäudebestand“ am 5. November 2013 in Berlin, zu dem hochrangige Vertreter aus Bundes- und Länderministerien sowie Vertreter aus der Wirtschaft gekommen waren.
Der Sprecher der geea und Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler, umriss bereits in seiner Eröffnungsrede des Bund-Länder-Dialogs „Ein Ziel, verschiedene Wege: mehr energetische Sanierungen im Gebäudebestand“ wichtige Faktoren, die den Markt in diesem Bereich bestimmen: Ordnungsrechtliche Vorgaben stehen neben Förderangeboten, Kampagnen und Modellvorhaben. Ziel sei ein bundesweit möglichst einheitliches, schlankes Ordnungsrecht sowie wirksame Marktinstrumente.
Die Aktivitäten der Bundesregierung in Bezug auf Energieeffizienz erläuterte Staatssekretär Rainer Bomba aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die Novelle der Energieeinsparverordnung bezeichnete er als „eines der großen Werke“ dieser Legislaturperiode.
Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg erläuterte die Erfahrungen mit der Verpflichtung zum Einsatz von erneuerbaren Energien im Rahmen des EWärmeG in seinem Bundesland. Dabei betonte er die Vorteile einer Verpflichtung, die allerdings „mit Augenmaß“ weiter entwickelt werden müsse. Dirk Mobers von der EnergieAgentur.NRW präsentierte die Kampagne „Mein Haus spart“, mit deren Hilfe Hauseigentümer von der energetischen Sanierung überzeugt werden sollen.
Zum Thema Förderung stellte Dr. Jens Albrecht vom Sächsischen Staatsministerium des Innern den dortigen Fördermix dar. Er hob den Erfolg von Zuschüssen im Vergleich zu Krediten hervor. Prof. Dr. Josef Neiß vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie erläuterte die Arbeit der noch recht jungen bayerischen Energieagentur „Energie innovativ“. Gemeinsam mit regionalen Energieagenturen wolle man die Sanierungsquote von derzeit 0,8 % auf 2% anheben.
Zum Abschluss des Workshops skizzierte Volker Bargfrede, Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen (BLB), den von der dena erstellten Sanierungsfahrplan für mehr als 500 Gebäude in seinem Bundesland.
In den Diskussionen herrschte Einigkeit darüber, dass die steuerliche Abschreibung von energetischen Sanierungsmaßnahmen eine lohnenswerte Ergänzung der bestehenden Fördermöglichkeiten sei, um Sanierungsvorhaben für Bauherren attraktiver zu machen.